Sand im Getriebe

Sand im Getriebe

Das Bürgerforum Barendorf hat beim Gemeinderat die Sicherung eines 89 ha großen, vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie klassifiziertes Rohstoffsicherungsgebiet beantragt. Der Antrag verfolgt das Ziel, die mit dem potentizellen Sandabbau verbundenen Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde Barendorf zu sichern. Würde die Vorzugsvariante der A39 (siehe Grafik: rot Variante) sowie die PWC-Anlage auf diesem Gebiet planfestgestellt werden, wäre ein Abbau nicht mehr möglich. Mithin ist es vor dem anstehenden Planfeststellungsverfahren des die Gemeinde betreffenden zweiten Planungsabschnittes wichtig, die Planungsabsicht der Gemeinde deutlich zumachen.

Würde der Gemeinde dieses wirtschaftliche Interesse an dem Rohstoffabbau zugestanden, könnte die Vorzugsvariante der A39 nicht realisiert werden und die Trasse müsste ca. 500 m weiter westlich an Barendorf vorbeigeführt werden (siehe Grafik: braune Variante). Mit der weitere Entfernung und der dann notwendig werdenden passiven Lärmschutzmaßnahmen, da die Trasse durch zwei Einzelgehöfte geführt werden müsste, wäre ein erheblich reduzierter Lärmpegel für Barendorf verbunden.

Das Argument, dass die Gemeinde durch den Sandabbau zusätzlich belastet würde, verfängt vor der durch die Autobahn zu erwartende Verkehrsbelastung. Dies kann durch ein einfaches Rechenbeispiel vor Augen geführt werden:

Das gesamte Volumen der Rohstofffläche betrag 89 ha x 20 m Abbautiefe, also 17.800.000 m3. Dieses Volumen entspräche 1.780.000 LKW-Ladungen. Auf der A39 wird mit einer Verkehrsdichte von 8.190 LKW/24h gerechnet. Somit würden 217 Tage Verkehrsfluss auf der Autobahn ausreichen, um die gesamte Sandlagerstätte auszubeuten. Im Übrigen wird weder in der Nacht noch am Wochenende Sand abgebaut – der Autobahnverkehr rollt unentwegt. Vor diesem Hintergrund sollte die Wahl doch leicht fallen.

Von diesen Argumenten ließen sich die Fraktionen der CDU und den SPD allerdings nicht überzeugen. Noch ist Zeit – die Entscheidung fällt erst in der Sitzung des Gemeinderates Ende Februar.

Variantenvergleich
Kommentare sind geschlossen.